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Geschichte des Ortsteil Wechingen | ![]() |
Schon in der Mittelsteinzeit (10.000 - 5.000 v.Chr.)
durchstreiften Jäger und Sammler die Wechinger Flur, was Funde von
Steingeräten beweisen. Die sesshaften Menschen der Jungsteinzeit (5.000 -
1.800 v. Chr.) bauten Felder an und betrieben Viehzucht westlich der
Wörnitz. In den östlich der Wörnitz gelegenen Fluren gibt es
erste Siedlungshinweise aus der Urnenfelderzeit (1.200 - 750 v.Chr.). So wurde
im Graughau eine Urnenbestattung aufgefunden und im Lumpenhof ein Depotfund mit
Tontopf, Kupferbeil und Goldringen aus dieser Zeit.
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Blick aus Süden auf Wechingen |
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Ersterwähnung von Wechingen Die adelige Bilihilt überträgt Liegenschaften unter anderem aus Wechingen. (Bilhilt de Alemannia tradidit sancto Bonifacio predia sua in his villis Lebezingen, Wahingin, Uzmaningen, Bromtestat, Rutenstat, quod est in pago Recie, cum XX mancipiis et problibus eorum. (Quelle: Stengel, Urkundenbuch des Klosters Fulda, Nr. 310) |
Im Schmalkaldischen Krieg (1546-1547) lagerten Heeresteile auch in der Gegend von Wechingen. Es kam zu massiven Plünderungen, so ist auch ein zimmerisches Lehensgut in Wechingen als verbrunnen bezeichnet worden. Der Augsburger Religionsfriede (1555) sicherte in der Folgezeit die freie Religionsausübung. Im Dreißigjährigen Krieg wie auch schon im 14. Jahrhundert wütete die Pest ganz stark im Ries. Zeitweise sind nur ein Viertel der Häuser in Wechingen bewohnt. Dem Krieg entflohen einige Wechinger vor allem ins ruhigere Österreich. Die dort später einsetzende Gegenreformation war der Grund für eine Einwanderungswelle in umgekehrter Richtung.
Die Lücken des dreißjährigen Krieges wurden wieder geschlossen und seit dem Jahr 1720 entstanden wieder Neubauten in Wechingen. Auf Grund mangelnder Existenzgrundlage zogen einige Wechinger beginnend mit dem 19. Jahrhundert in Richtung der Industriezentren (Augsburg) oder wagten gar die Auswanderung nach Übersee in die Vereinigten Staaten. Am ersten Weltkrieg nahmen 106 Wechinger Gemeindebürger als Soldaten teil. 27 junge Männer büßten dabei ihr Leben ein. Nach dem Einzug vieler Männer zum Kriegsdienst wurden als Ersatz Zwangsarbeiter aus den besetzten Gebieten ins Ries geschafft. In Wechingen waren es etwa 40 Männer - meist aus Frankreich - und Frauen - der Großteil aus der Ukraine. Die alte Wörnitzbrücke wurde beim Rückzug der Wehrmacht vor den Amerkanern im April 1945 gesprengt.
Nach dem Krieg wurden in Wechingen 286 weibliche und 254 männliche Heimatvertriebene, Evakuierte, entlassene Soldaten und Schüler laut amtlichen Angaben aufgenommen. Viele der Zugezogenen kamen aus dem Sudetenland (Tschechische Grenzgebiete, Polen und Österreich). Ein Teil dieser neuen Dorfmitglieder blieb in Wechingen und integrierte sich vollständig im Dorf.
Anmerkung: Eine sehr ausführliche Beschreibung zur Ortsgeschichte ist nachzulesen in Beck, Buser, Hager, Herdle, 1200 Jahre Wechingen (Ortschronik von Wechingen) aus dem Jahr 2002, erhältlich bei der Gemeinde Wechingen.